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Sk8Mag.de > Events > Adidas Skateboard Clash Round One in Berlin |
Am Wochende vom 18. März wurde die Skatehalle Berlin mit dem Adidas Skateboard Clash Round One eröffnet. Volker Lux hat uns ein paar Bilder und die Ergebnisse mitgebracht. Die Halle muss eine echte Bereicherung sein. Hierzu ein Zitat:
Skateboardgeruechte.de: Fakt: Die Berliner Halle ist der Hammer, die Halfpipe ein Traum, der Bowl Top-Flaake-Arbeit, der Street-Parcours relativ bahnbrechend.
Fotos Volker Lux, Bericht von Martin Kowalski
Laßt die Spiele beginnen. Könnte das Motto des Wochenendes gewesen sein. Skateboard-Europa hatte sich aufgemacht, das Berliner Hallen-Parkett einzuweihen. Nach den hektischen Wochen der Fertigstellung, die buchstäblich in allerletzter Sekunde gelang, war dieser Adidas Skateboard Clash Round 1 die Feuertaufe für zukünftige und hoffentlich zahlreiche Events. Gekommen sind statt der erwarteten 60 dann über 100 Starter, und natürlich wurde der nagelneue Street-Parcours schon am Freitag in Grund und Boden gerippt. Bis sich die Leute auf Jürgens Riesenbaby eingefahren hatten, schien es allerdings etwas zu dauern. Durch die Rotbullen-Farbe ist die Rampe noch um einiges schneller und rutschiger geworden als sie in natura war, was einigen Respekt einflößt. Pünktlich zum Contest wurde auch das Beton-Pool-Coping auf der Corner-Extension fertig. Pünktlich heißt in diesem Fall: Jürgen hat Donnerstag nacht noch eine (Sonder-)Sonder-Schicht eingelegt. Auch die geheime Mini-Ramp ist ebenfalls in Rekordzeit um zwei Corners, und der Wallride um Beton-Coping erweitert worden, so dass man legitim erst jetzt von einem Bowl reden kann. In einem Death-Jam am Samstag wurde dann der neue Flow bis zum Anschlag ausgenutzt. Aber immer der Reihe nach.
Donnerstag trafen die ersten Kollegen ein, so z.B. Tobi Albert (samt Frau und Kind), der innerhalb von zehn Minuten alle möglichen und unmöglichen Lines gefunden hatte. Auch Filip Labovic, ehemals wohnhaft in Berlin, hatte sich eine Auszeit von Frau und Zwillingen genommen, um dabei zu sein. Und wie Filip dabei war. Samstag nacht sogar ganz gehörig. Ein Vorbild für die Jugend: erst Switch-Heelflip am Gap, dann Frontside-Big-Spin an der Theke.
– Der Event war ein ‚Invitational Contest’: geladene Fahrer only. So waren z.B. aus Köln Paco Elles, Jeremy Reinhard, Christian Pelz, Patrick Bös und Joni Wronn angereist, die Hamburger Bülent Kurtca, Ritchie Löffler, Damir Gregur und Patrick Eling, dann waren da noch Armin Löwenstein, Andy Welther, Kilian Heuberger, Klaus-Dieter Span, Ben Wessler, Danny Sommerfeld, Samuel Beyer, Michael Mackrodt, Robinson Kuhlmann, Benni Markstein, Jascha Müller, Dennis Laas, Patrick Ahlfeld, Kim Wibbelt, Jokke Olsson, Jussi Korhonen, Nicky Guerrero, Javier Mendiezabal, Thomas Kring, Jovani Skiathitis, Danny Wainwright, Amir Williams, Lem Villemin, Roman Astleitner, Max Beinhofer, Roman Hackl, Chris Pfanner, Jamie Fontecilla, Jess Andersen, Jussi Korhonen, Sebastian Daurel, Georges Agankouin, Ross Gouren, Thomas Vintr, Antony Lopez und ungezählte Andere, deren Namen ich jetzt nicht parat habe. Für die Halfpipe hatten sich außerdem Daniel Beck, Anders Tellen, Dirk Rösen, Ingo Fröbrich, Sascha Müller, Franziska Stolz und Tina Neff angemeldet.
Und natürlich war BERLIN mit seiner Masse an Hochklasse-Skatern am Start: anwesend waren u.a. Jan Kliewer, Lennie Burmeister, Dimitri Stathis, Yannick Schall, Esther Vonplon, Gregor Blisse, Mack MacKelton, Jürgen Horrwarth, und selbstredend das radio-Team alias Vincenz Golly, Till Kemmner, Maxim Rosenbauer und Felix Martin.
Lennie und Jürgen, your local Skateboard-Geniuses, waren zuständig für die Gestaltung und den Bau der Rampen, es waren Monate harter Arbeit, die aber auch Spaß gemacht hat, da selten das Zusammenschrauben von Holz so viel Sinn gemacht hat. Wir, ich möchte betonen WIR, ein Team von etwa 20 Leuten, haben über Wochen die Säge geschwungen, alles an dieser Halle ist so weit wie möglich selbst gemacht. Und dafür ist der Parcours echt schnieke geworden. Die Ansage das muß wie Parkett aussehen wurde tatsächlich umgesetzt. Es ist nicht perfekt (was ist das schon), aber den Umständen entsprechend (dem wenigen Platz) verdammt nah dran.
Jürgen hat sich mit seinem Halfpipe-Monster mehr Mühe gegeben als ich je für möglich gehalten hätte. Jede einzelne Unebenheit wurde von ihm persönlich weggehobelt, jeder Millimeter des Verts abgestimmt . – das muß wahre Liebe sein. Das Ding hat an einer Seite eine Curve-Extension mit Pool-Coping, ist schlappe 4,1 m hoch und 18m breit. Und die Transition ist so smooth wie ein Mango-Lassie im Juli.
Lennie darf man beglückwünschen. Dieser Park war die harte Arbeit wert. Und dabei ist nicht mal ein Standard-Park heraus gekommen, sondern ein echtes Zückerchen. Ich habe selten einen so interessanten Street-Parcours gesehen. Die Lines sind zwar schnell aber endlos. Es gibt ein Gap-to-Ledge, es gibt eine Corner-Bank die zur einen Seite steiler wird, es gibt ein hammergeiles Up-Rail, eine Transfer-Bank die unten keine Auffahrt hat, so dass sie von unten als schräger up-manual-pad benutzt werden kann, dann noch ein Curve-Curb, ein Kink-Rail, ein hochhausmäßiger Wallride, und es gibt das Piano undundund. Zugegeben, man braucht eine Menge Speed, aber den hat man auch. Sowieso wurde darauf geachtet, das Ganze möglichst streetorientiert zu gestalten; so gibt es Granit- und Beton-Curbs, kleine Bumps und Wallie-to-Grind-Gelegenheiten, und die Rails sind, wie es sich gehört, in der Höhe verstellbar. Und über die Jahre (ach was Jahrzehnte, die die Halle hoffentlich überdauert) werden die Rampen auch noch modifiziert und verbessert werden – denn auch die beste Halle wird irgendwann langweilig.
Die meisten Leute, die ich um ihr (ehrliches, kritisches) Urteil gebeten habe, bestätigten mir in an dieser Stelle nicht darstellbaren Begeisterungsbekundungen, Dass ja und ob. Ich werde nicht Lennies Gesichtsausdruck vergessen können, als ich ihn Mittwoch nacht, nachdem die Arbeit vollbracht war, vor unserer 24-7 Bäckerei traf, er seine Rosinenschnecke mampfte und etwas von unglaublich und ich faß es nicht murmelte.
Dass; Lennie sich am Abend darauf, nachdem er die Halle noch gesaugt und gewischt hatte (Baustaub !!), erst mal nach einem Slam im Wallride am Rand eines Auffahrtblechs die Hand aufschlitzte, war dann allerdings weniger schön.
Freitag war also große Einweihung (inklusive zerbrochene Champagnerflasche) und große Orientierungsphase: das Gelände checken, die Chill-Area und die Mini-Ramp entdecken, offenen Mundes die Half-pipe bestaunen, und hauptsächlich und vor allem natürlich den Street-Course zerlegen. Das uprail und das dazugehörige up-gap stellten sich schnell als die beliebtesten Obstacles heraus. Dimitri machte FS 360 Varial-Heelflip und Nollie-Cab-Heelflip, Maxim Rosenbauer stand BS-Tailslides und BS-Bigspin-Flips, Felix Martin machte routiniert und gewohnt stylisch Nollie-BS-Flip, Inward-Heelflip und Nollie-Hardflip.
Und alle waren gut gelaunt. Bis dann der Strom ausfiel. Wer das Gelände und das Alter der Leitungen ahnt, den dürfte das bei dem Wirbel in der Halle nicht besonders gewundert haben. Man stelle sich vor: bis auf die Hallenbeleuchtung funzte keine einzige Steckdose auf dem Gelände mehr. Aber der Skatehalleneröffnungsgott hatte Mitleid und ließ die Practice-Session weiterlaufen, während im Hintergrund panisch nach den Ursachen geforscht wurde. Doch es sollte noch dicker kommen: am Samstag kam es zu zwei Einsätzen einer Firma für Ohr- und Analreinigung: die Toiletten schienen dem Ansturm (inklusive Toilettenpapier-Terroranschlägen) noch nicht gewachsen. Angesichts dieser mittleren bis ausgewachsenen Katastrophen kann man nur sagen: die Halle hat die Feuertaufe bestanden.
Die Red-Bull-Show zur Eröffnung der Halfpipe verlief dann relativ unspektakulär, Jürgen schien von der wochenlangen Arbeit noch zu schlapp zu sein, auch Terence B. und Daniel Beck kamen auf das Monster noch nicht so ganz klar, nur ein BMXer ging extrem steil und zwirbelte einen Flair (Backflip-180) Back-to-Back in einen Tailwhip
Abends gab es noch ein übles Hardcore-Konzert, übel heißt hier ‚schnell und laut’, und jeder, der in Friedrichshain und Kreuzberg Piercings und Tattoos besitzt, war erschienen. Nicht meine Sache, aber die Leute hatten definitv ihren Spaß und die polnischen Hausbesetzer, die von jedem Besucher einen Soli-Euro bekamen, dürften sich auch gefreut haben. So geht's.
Dann kam der Samstag, eigentlich ein regulärer Contest-Samstag von den nächtlich verstopften Klos mal abgesehen. Man kennt das, Samstag fahren alle mehr oder weniger verpeilt ihre Qualis, da flowt Tomas Vintr einen sauberen Run zusammen, Patrick Ahlfeld kann noch immer gut skaten poppt einen Ollie über die ganze Box ins Flat, Nollie-Crooks hier und FS-Flip das Gap hoch. Chris Oliver hat die Idee mit dem Up-Rail und der Quarter verstanden: FS-Blunt hoch, Kickturn und FS-Flip die Stufen wieder runter, wahlweise auch FS-Nosegrind hoch und 360-Flip runter. Der Phantasie sind da, wie man so schön sagt, keine Grenzen gesetzt. So plätschert oder blastet, je nachdem, die Qualifikation dahin. Vincenz Golly fährt einen guten Run und landet in den Top-Ten, Amir Williams fährt clean und Javier Mendiezabal ist ohnehin, und wer wüsste das nicht, ein Ruler vor dem Herrn. Der Wallride ist ca. 4&mbsp;m hoch, hat schlappe 1,5 m Vert, dazu ist er nur gute 2 m breit. Das hält Javier aber nicht davon ab, einen FS-Air über das Coping zu ballern. Ja, und Ritchie. Der Yoda des Skatens. Einfach schön, dass die Szene solch tolle Menschen hat. Ritchie kann aus der Quarter BS-to-Wallride auf die Hallenmauer ollien (siehe baldiges Helge-Foto). Ritchie kann im Wallride des Bowls einen FS-One-Foot machen und das Tail an das Beton-Coping knallen. Und Ritchie kann in seinem Run einen lupenreinen Noseslide an der 1,5 m hohen Mauerkante neben dem Curbcut rutschen, ohne ihn je probiert zu haben; und er lässt sich dabei auch nicht von herabhängenden Drahtseilen irritieren. Trapresent. Danny Wainwright ist dagegen nicht so gut drauf und verpasst den Cut. Gregor Blisse fährt gewohnt konstant, nolliet die Pyra und landet seinen Ollie-Transfer-to-FS-Lipslide. Wie das halt so ist. Lukas Stix ist ungefähr einen Meter groß, nicht älter als 9 Jahre, macht aber wehenden blonden Haares freche FS-Flips das Gap hoch. Und den Namen Finn Spitzner sollten sich all jene merken, die Ripper von morgen schon heute kennen wollen. Talentsucher Löffel hoch! 13 Jahre, aus Hamburg und hat Angst vor nix. Im Pool machte er schnelle BS-5-0s den Escalator hoch, sowie FS-Ollie-Revert in den Wallride. – DASS jemand wie Antony Lopez die Funbox mit einem Bilderbuch FS-Nollie überquert, ist nicht so erwähnenswert. Solche Leute sind Pros, irgendwas müssen die ja dafür tun. ABER dass jemand wie Antony Lopez selbigen FS-Nollie jedes verdammte Mal so sicher, schnell und schön da längs poppt, und zwar nur um auf dem Rückweg genug Speed für den Switch-FS-Salad am Uprail zu haben DAS, ja das finde ich in der Tat erwähnenswert.
Dann sind die Qualis vorbei, die Fläche wird mit Barriern stillgelegt und die Band baut ihr Zeug für den bevorstehenden Halfpipe-Jam auf. Durch den Umbau haben die Kids aber nichts zu gucken und gehen nach Hause. Scheiß Berlin. Oder typisch Berlin. Hier muß alles immer überfett sein. Die Live-Musik zur Halfpipe-Session fand ich ein gute Idee, aber für die Band die Streetfläche zu räumen, ist schlicht übertrieben. Aber solche Fauxpas passieren, und angesichts der chaotischen Umstände bei der Vorbereitung bzw. Fertigstellung ist es eigentlich ein Wunder, dass alles mehr oder weniger gut geklappt hat. Zu bedenken gilt hier eben ausdrücklich, dass diese ganze Hallengeschichte nur durch das Engagement und die harte Arbeit einiger Weniger möglich wurde. Und in der Zukunft wird man mehr als eine Gelegenheit haben, die Events gechillt zu gestalten. Die Leute waren von der Halle, den Rampen, dem Gelände sehr angetan, und das organisatorische Drumherum wird in Zukunft sicher auch verbessert.
Im Bowl gaben sich dann die Leutchen eine fette Death-Jam-Session. Das Ganze eher in familiärem Ambiente, ohne Musik, nur zu dem trockenen Sound von ‚FS 5-0’ und ‚BS carve’. Sebastian Daurel flowte, Thomas Madsen heizte, Jamie Fontecilla auch, Nicky Guerrero stickt zum Ende seines Runs einen FS-540-Handplant in der Wall, wobei er seine Cap verliert : Ich will auch so skaten können, wenn meine Glatze so groß ist. Der verrückte Finne Jussi Korhonen macht einen BS-Footplant im Wallride und verbrennt sich beim FS-Carve die Fingerkuppen. Mack McKelton hat sich die Brüstung ausgekuckt und will von dort in die Rampe hüpfen. Unter dem Geschrei der Anwesenden landet er das Ding nach etwa fünf Versuchen. Matt Grabowski fährt seinen ganz eigenen Mosher-Style, respect to minus, Jess Andersen hat sich das Speed-Gefühl noch aus der Halfpipe aufgehoben, dann sind da noch die Herren Tobi Albert und Javier Mendiezabal, no comment, just plain skate, – und da! Gesehen? Eine fliegende Cobra! Ross Gouren kann auch Transition fahren und poppt fette FS-Ollie-One-Foots. Roman Hackl fliegt einen schönen Kickflip-Indy über die Hip, auch Thomas Kring und Christian Pelz geben ihr Bestes, aber natürlich, und das war schon vorher klar, haben auch sie nicht den Hauch einer Chance gegen Jürgen Horrwarth, der seine Mittagspausen-Rampe fährt wie im Schlaf. Switch und Alley-Oop, Rrevert, Nollie und To-Fakie – und das Betoncoping des Wallrides staubt unter dem FS-5-0. Keiner kennt die Rampe wie Jürgen. Jeder einzelne Run, den Jürgen hier in den letzten Monaten zwischen Akkuschrauber und Kreissäge zur Entspannung gefahren ist, war besser, als dein bester an deinem besten Tag. Ich schwöä.
Die meisten Zuschauer waren schon beim Abendbrot, da ging es in der Halle noch mal richtig los. Es begann ein lockerer Halfpipe-Jam mit Live-Musik, Daniel Beck, Jussi, Sascha Müller, Ingo Fröbrich, Jörn Schreiber, Jess Andersen und noch ein paar Tschabos kamen langsam auf die neuen Berliner Dimensionen klar, und die ersten 540s wurden geflogen. Jürgen hatte sich mehr und mehr auf die Corner-Extension eingefahren und slidete und flog in selbige. Tina Neff schlug bei einem ihrer Rock-to-Fakie-Versuche an der Extension im Flat ein Dicke Lippe riskiert und einkassiert – gute Besserung, ein Wunsch, der überhaupt allen Opfern des Wochenendes gilt, denn das waren nach Aussage des Sanis 16 an der Zahl, und das sind nur die offiziellen Statistiken.
Jokke Olsson flog kreuz und quer und berührte bei einem BS-Air mit seinem Arsch den Stahlträger; solche hängen in etwa 5 m Abstand (Sandro Dias könnte hier Probleme kriegen) und in etwa 2,5 m Höhe unter dem Dach und können bei falschem Zielen mitunter böses Erwachen bewirken. Terence Bougdour gewann am Sonntag abend den Contest, da er seine 540s souverän und Back-to-Back landete, sonst nahmen er, Jokke und Jürgen sich nicht allzu viel. Und bald wird Jürgen wohl auch auf dieser Rampe nicht mehr zu schlagen sein.
Da die Leute alle gegangen waren, dachte ich zeitweise, die geplante Party würde ins Wasser fallen, aber siehe da – nachdem sich alle frisch und hübsch gemacht hatten, fand man sich im Cassiopeia wieder, dem Club zur Halle, und ich schwöre beim Barte des Proleten, so derbe habe ich die Party dort noch selten gesehen. Mehrere Live-Acts rockten ziemlich das Haus, und die Leute ließen sich nicht zweimal bitten. Und zwar bis 9 Uhr morgens. Das macht Lust auf mehr und Mut für die Zukunft. Wir hatten aber auch was zu feiern. So krass das alles manchmal ist, es tut einfach gut zu sehen, wenn es sich die Leute so richtig geben. – Max Kähni, komm sofort von dem Tisch runter, das ist gefährlich autsch, zu spät! Bülent? Jeremy? Alles wieder gerade??? Filip: stimmt, so alt sind wir noch nicht!
Als alle Sonntag morgen ihre Knochen und Gehirne wieder eingesammelt hatten, konnte es dann zu unchristlicher Stunde mit dem Freestyle-Finale weitergehen. Wenn ihr was darüber wissen wollt, erfahrt ihr es nicht hier, denn ich war zu der Zeit noch im Bett. Gewonnen hat, und man möchte seinen Ohren nicht trauen, Günter Mokulys. Was ist eigentlich los? Ich meine: Ingo Fröbrich, Dirk Rösen und Jörn Schreiber, und dann noch Günter M.?? Klingt original wie ein Contest in guten, alten Zeiten
Und überhaupt – who the fuck ist eigentlich ? Und was machen die alle hier ?
Helge Tscharn, David Luther, Thomas Gentsch, Dirk Vogel, Lorenzo Taurino, Arne Krüger, Bärti, Starsky, Dino Bontempi, Anders Tellen, Mehmet Aydin, Tillman Goebel, Moni von Etnies, Carla von adidas, Leo Leifert, Andy Newchurch, Goofy, Max Kähni, Adam Sello
Kilian Heuberger fegt über die Rampen: Noseblunt am Uprail, Switch-FS-Pop-shove-it die Stufen, ein nie gesehener Nollie-Shove-it-Late-Flip über die steile Hip, und wenn man schon gut gelaunt ist, sollte man den FS-Flip über die Pyra ins Flat auch flugs versuchen. Im zweiten Run setzte er dann mit einem satten Bluntslide-to-Fakie an der Ledge und einem FS-Blunt am Uprail nach, und harrte der Dinge, die andere noch zu Wege bringen würden.
Tomas Vintr kann Skateboard fahren und ist wohl nach Petr Horvat der beste tschechische Skater: 360-Flip über die Pyra, Nollie-K am Flatrail, Flip-FS-Boardslide am Uprail, BS-Lipslide das Handrail runter und noch ein 360-Flip die Stufen. Warum dieser Run nur mit einem siebten Platz belohnt wurde, bleibt schleierhaft.
Wer ist Christian Krause? Der DJ bürdet dem kleinen und unscheinbaren Jungen original Mastership-Songs auf: ‚TNT’ und ‚highway to hell’, und Christian macht dazu brav Feeble-Revert am Uprail, einen sauberen FS-Smith am Handrail und einen Feeble über das Kink-Rail.
Ross Gouren, einer der besten Skater des Wochenendes, vom Kaliber klein aber fein. Er hatte den Flow des Parks verstanden. Erst einen 360-Flip das Gap hoch, direkt anschließend (und dafür muß man fix sein) ein Kickflip-to-Fakie in der Quarter, ein Kickflip über die Pyra gepoppt, Alley-Oop in den Wallride, Crooked über den Curve-Curb, und zum Abschluß einen wunderschicken BS-360-Ollie das Gap hoch. Im zweiten Run legte er noch einen 360-Ollie-Flip über die Hip nach.
Jürgen landete außer im Freestyle überall in den Top-5, neben dem sonnenklaren Sieg im Bowl und seinem dritten Platz in der Halfpipe, langte es im Street-Contest noch für einen respektablen vierten Platz. Und zwar mit 5-0 die Ledge, FS-Alley-Oop-Ollie in den Wallride, Kickflip über die Pyra und einem schicken FS-180-Fakie-Nosegrind an der hohen Hubba-Ledge.
Anthony Lopez verpusht leider seinen Run, verbailt den Switch-FS-Boardslide am Uprail und den Switch-Fflip (!) über die Pyra, zwischendurch ein Nollie-Crooks am Curve-Curb.
Dafür ist ja Mack MacKelton da, der Typ braucht keine Motivation, der geht wahrscheinlich auch beim Sonntagnachmittag bei Oma total steil. 50/50 die Ledge, Ollie über die Box, BS-Lip am Uprail und Switch-Boardslide selbiges wieder runter, dann noch ein Nosegrind hier und ein weiterer BS-Lip im Vorbeifahren, und dann ist es auch schon Zeit für den fetten Ollie von der Halfpipe in die Bank, und zwar first try und ohne lang zu fackeln. Ach ja, den Ollie-Over-to-FS-Lip habe ich vergessen. Das alles im patentierten MacKelton-Style – es sieht so aus, als ob er fällt, aber: er fällt nicht.
Dann ist da Lem Villemin aus Fronkraisch, der mich, wäre ich seine potentielle Schwiegermutter, von seinen guten Manieren spielend überzeugt hat. Er knöpft sich das Uprail per BS-Noseblunt vor, kickflippt die Pyra, Shifty-Nollie die Stufen und einen FS-Halfcab-Flip ebendort hinterher.
Zu Tobi Albert braucht man nicht viel sagen. Keiner fliegt so schnell so weit wie Tobi. Beschreibungen wo und wie würden nur verfälschen. Oder könnt ihr euch unter dem Blunt-to-Fakie am Wallride irgendetwas vorstellen? 11. Platz? Schiebung!
Sollte Chris Pfanner eines Tages sein Repertoire um filigranes Tech-Skating erweitern, dürfte er auf Contests nur schwer zu schlagen sein. Derzeit dominiert noch die Mosher-Variante. Er war derjenige, der unsere Frage während der Bauarbeiten, wer denn der Erste sein würde, der das dicke Halfpipe-Plattform-to-Bank-Gap klarmachen würde, innerhalb von drei Versuchen für sich entschied. Im ersten Run hatte Chris dann schon alles geklärt, im zweiten konnte er sich demnach austoben: der Ollie von der Halfpipe, so dachte er sich, wäre wohl ein guter Opener, noch dazu, da man mit dem daraus resultierenden Speed bequem auch noch durch den Rest der Halle fliegen kann. Also: Ollie-Grab vom Deck in die Bank, dann ein riesiger BS-Melon über die ganze Box ins Flat, und auf dem Rückweg ein FS-Melon für die Abwechslung. Dann noch ein Ollie-Over-to-FS-Lip, ein saftiger Kickflip das Gap hoch und zum Nachtisch ein Ollie-Over-to-BS-Lip. Der wollte zunächst nicht so recht, also – man kennt das – gab er sich mit Mack, der sich im zweiten Run ebenfalls für die BS-Variante entschieden hatte, noch eine kleine Session. Etwa zehn Versuche später war es dann soweit: Tobi Albert, der seinen Blunt-to-Fakie in der Wall ein paar Mal versuchen musste, stand ihn schließlich mit Nosegrab, und fünf Sekunden später stand Chris seinen Backlip und Mack setzte, dem allgemeinen Frieden zuliebe, ebenfalls seinen Backlip hinten dran. Lachen, umarmen, so muß ein Contest enden.
Dann sind da noch Jascha Müller, der als einziger einen 50-50 die Ledge mit anschließendem Noseslide an der Hubba macht, Michael Mackrodt, dessen Run mir ungeklärter Weise entgangen ist, gut muß er gewesen sein, Jeremy Reinhard verslammt seinen Restalkohol an den Stufen, Dennis Laas ist der Living-Wallie-Man, und Kim Wibbelt darf zu like a virgin und mit einem FS-Boardslide am Uprail die Quotenfrau spielen.
Als Randnotiz noch dies: am meisten gefreut hat mich die Anwesenheit eines gewissen Herrn Christian Krone. Ohne ihn kann Berlins Skatehalle natürlich nicht eröffnet werden, also hatte ihn Adam Sello vom Bett ins Auto und auf die Plattform verfrachtet, damit Krones Heilung ein wenig angespornt würde. Immer noch mit Krücken, die er allerdings in ein paar Wochen endgültig stehen lassen darf, nicht ganz so rosige Backen wie früher, aber sonst ganz der alte Schelm: da saß er dann mit Till Kemmner und faltete die Gratis-Kingpin zu Papierfliegern. Als er allerdings sein Hosenbein lüftete, lief mir angesichts der brutal vielen Narben ein ausgiebiger Schauer das Bein herunter. – Krone hat es letzten Sommer geschafft, dem Tod buchstäblich und aber wirklich um Narbenbreite von der Schippe zu springen. Auf dem Nachhauseweg von einer Party wurde er von einem Auto (Tempo 70) frontal weggemosht, so dass er dreißig Meter weiter als unansehnlicher Klumpen aufschlug. Schädelbasisbruch, beide Beine komplett im Eimer, sämtliche Bänder und Knochen durch, und alles was sonst noch dazu gehört. Chris Heitmann durfte damals den ganzen Stunt live miterleben und erlitt einen Schock. Als Krone im Koma lag, fragte man sich: ob er durchkommt? Als Krone aufwachte und halluzinatorisches Zeug laberte, fragte man sich: ob er je wieder normal wird? Doch Krone wurde wieder normal, die (verletzungsbedingten) Hallus legten sich und nach halbjähriger Genesung stellt sich die letzte Frage: wird Krone je wieder skaten, fast schon nicht mehr. Es wird zwar noch ein gutes Jahr dauern, bis die Knie stabil genug sind . KRONE!!! Live strong, skate on! Die Curbs dieser Welt warten auf dich!
Und für den Rest: remember your next breath could be your last, so watch out, you stupid fuck, this ain’t none of your video-games.
Da dies ein Contest-Wochenende war, so manche Leistung aber bei der Würdigung übergangen wurde, habe ich mich genötigt gesehen, ein alternatives Ranking auszusprechen, und zwar in den folgenden Kategorien:
Platz | Name |
---|---|
1 | Iana Oswald (außer Konkurrenz) |
Platz | Name |
---|---|
1 | Filip Labovic |
2 | Tobi Albert |
3 | Tilmann Goebel |
Platz | Name |
---|---|
1 | Javier Mendiezabal |
2 | Ritchie Löffler |
3 | Antony Lopez |
Platz | Name |
---|---|
1 | Mack MacKelton |
2 | Chris Pfanner |
3 | Tobi Albert |
Platz | Name |
---|---|
1 | Jeremy Reinhard |
2 | Bülent Kurtca |
3 | Filip Labovic |
Platz | Name |
---|---|
1 | Finn Spitzner |
2 | Lukas Stix |
3 | Max Beinhofer |
Platz | Name | Preisgeld |
---|---|---|
1 | Kilian Heuberger | 2500 |
2 | Ross Gouren | 1250 |
3 | Mack MacKelton | 750 |
4 | Jürgen Horrwarth | 500 |
5 | Michael Mackrodt | 300 |
6 | Chris Pfanner | 250 |
7 | Tomas Vintr | 200 |
8 | Christian Krause | 150 |
9 | Lem Villemin | 100 |
10 | Jascha Müller | 100 |
11 | Tobias Albert | |
12 | Dennis Laas | |
13 | Antony Lopez | |
14 | Nikolas Schymczyk | |
15 | Jeremy Reinhard | |
16 | Roman Astleitner | |
17 | Andy Welther | |
18 | Paco Elles | |
19 | Amir Williams | |
20 | Glenn Michelfelder | |
21 | Vincenz Golly | |
22 | Gregor Blisse |
Platz | Name | Preisgeld |
---|---|---|
1 | Terence Bougdour | 2500 |
2 | Jocke Olsson | 1250 |
3 | Jürgen Horrwarth | 750 |
4 | Nicky Guerrero | 500 |
5 | Thomas Kring | 300 |
6 | Jussi Korhonen | 250 |
7 | Jörn Schreiber | 200 |
8 | Thomas Madsen | 100 |
9 | Dirk Rösen | |
10 | Ingo Fröbrich | |
11 | Sascha Müller | |
12 | Jess Andersen | |
13 | Thomas Eriksen | |
14 | Bo Larsen |
Platz | Name | Preisgeld |
---|---|---|
1 | Jürgen Horrwarth | 500 |
2 | Sebastian Daurel | 300 |
3 | Nicky Guerrero | 250 |
4 | Roman Astleitner | |
5 | Thomas Kring | |
6 | Thomas Madsen | |
7 | Patrick Munz | |
8 | Roman Hackl | |
9 | Matt Grabowski | |
10 | Jussi Korhonen | |
11 | Javier Mendiezabal | |
12 | Tobias Albert | |
13 | Jess Andersen | |
14 | Jaime Fontecilla | |
15 | Ross Gouren | |
16 | Patrick Eling | |
17 | Daniel Beck | |
18 | Christian Pelz | |
19 | Kilian Heuberger | |
20 | Jens Wagner |
Platz | Name |
---|---|
1 | Günther Mokulys |
2 | Pierre Geisler |
3 | Henrik Waldera |
4 | Starsky |
5 | Luis Max Escarate |