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Spot-Beschreibung Bowl Nürnberg am Pferdemarkt

Text und Fotos von Michael Pfister.

Was lange währt wird endlich gut? Tja, nicht ganz, für die lange Wartezeit müßte der folgende "Skatepark" um ein Vielfaches besser sein, aber der Reihe nach. Über die Entstehungsgeschichte könnte ich ein Buch schreiben, aber ich fass mal nur das Wichtigste zusammen. Es fing damit an, dass das Gartenbauamt es sich einfach gemacht hat, aus 'nem Fertigteil-Katalog ein paar Seiten rauszukopieren, die dann in einem anschließendem Kinderversammlungstreffen 6- bis 12-jährigen Kids aus der Umgebung gezeigt wurden, die dann auswählen durften, was sie zum Spielen, äh Skaten haben wollen.

Der ursprüngliche Plan sah außerdem vor, dass im Flat eine Pyramide steht, statt 'nem Roll-In eine breite Bank reinragt, die die Line zerstört hätte, das Coping sollte natürlich Edelstahl sein, und, der absolute Oberhammer, das Flat sollte aus Asphalt sein. Nach dem Motto, Skateparks in Deutschland haben ja bisher immer ein Asphaltflat, also bekommt der auch eins.

Zum Glück konnte alles noch geändert werden, was allerdings alles andere als einfach war, vor allem das mit dem Flat war ein Kampf ohne Ende. Schon krass, wenn man dann in einem Sitzungsprotokoll des Bauausschusses liest: "Aufgrund neuster technischer Erkenntnisse wird das Flat in Beton gegossen ..." Neuste technische Erkenntnisse? Wann wurde Del Mar (komplett aus Beton) in Kalifornien gebaut, vor 1970 oder so? Einfach nur lächerlich.

Fakt ist, dass die blauen Beton-Elemente vom Concrete Rudolph im Winter 2004 hingestellt wurden, das Flat aber jetzt erst diesen Sommer im Juli gegossen wurde, was mal soeben über 30 Monate Wartezeit für uns machte … ein Albtraum.

Es gäbe noch mehr zu erzählen, aber das sprengt den Rahmen, daher noch ein paar kurze Fakten. Der Bowl ist 120 cm tief, hat ne Extension auf 150 cm. Einen Volcano im Flat der sich sehr gut fahren läßt, den man aber auch immer mitnehmen muss beim Heizen, da man sonst wegen dem langen Flat zu langsam wird, ist aber wirklich kein Problem. Außerdem ein verzinktes Stahlrohr als Coping, das leider etwas zu dünn vom Durchmesser ist und nicht genug nach vorne raussteht. Natürlich ist das alles andere als ein Hammer-Bowl, aber man kann wirklich Gas geben da drin, es gehen viele Lines und wegen der niedrigen Höhe tausend Tricks. Für einen Bowl ist das Teil eher lahm, wenn man es aber als Minirampe mit Corners betrachtet, ist es wirklich cool und macht nen Höllenspaß.

Alles andere als spaßig ist der verpfuschte Asphalt außenrum, der da und dort wegbröckelt, so dass man immer mit kleinen Steinchen rechnen muss, also am besten 'nen Besen und ne Schaufel mitnehmen. Die Street-Obstacles außen rum, extreme Mini-Pyra, Roundcurb und Flatrail, nicht weiter der Rede wert.

Problematisch ist allerdings auch, dass der Skatepark in einem Park mit Kinderspielplätzen, Bolzplatz, etc. liegt, der geographisch gesehen eher im Ghettostyle Bereich von Nürnberg liegt. Also nicht wundern über verdammte Kids, die im Weg rum stehen und euch blöd anreden, falls ihr die "freundlich darum bittet", dass sie sich doch bitte nicht auf's Coping setzen sollen.

Alles in allem lohnt die Anfahrt nicht wirklich, aber falls ihr in der Nähe seid, rollt mal durch, macht Laune.

Wo?

Anfahrt: Liegt im Süden Nürnbergs, neben dem "alten Schlachthof". Der Stadtpark hat den Namen Pferdemarkt. Parken am besten in der Amselstraße oder Schwabacherstraße, das sind die Straßen die direkt dran schließen. Der blaue Bowl ist übrigens auf der Google-Map in der Sat/Hybridansicht gut zu erkennen.

Karte

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