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Spot-Beschreibung Betonpark Brescia (Italien)

Text und Fotos von Michael Pfister.

Sensationeller Skatepark, in jeder Hinsicht. Sensationell, weil wirklich fett groß, ich denke der größte Betonpark Italiens. Außerdem hat das Design der Bowls was, ein bißchen 70/80er Style, von wegen der Snakerun into Bowl, dazu ganz viel Anleihen vom Marseille-Skatepark, siehe die Teardrop-Bowls die in zumindest einen fetten Bowl führen. Dazu eben jener Monsterbowl, der die Vertdogs ansprechen wird, und drumrum noch ein bißchen Street mit Bank Variationen, Halfbowl, Stufen, etc. Wahnsinn auch, und sicher nicht billig, die extrem vielen Flutlichtmasten mit jeweils vier beweglichen Strahlern, das sicher ausreicht für 'ne gute Nightsession.

Tja, allerdings ist der Park auch sensationell Scheisse. Ich denke, ich hab noch nie soviel verpushten Beton wie hier gesehen. Die Trannies sind keine Trannies, sondern Banks. Der Beton ist teilweise extrem rauh, vor allem in den Trannies/Banks. Das Coping ist komplett versenkt. Und naja, so gelungen ist das Design dann doch nicht. Die Spine ist 'nen Tick zu breit, die Snakerun ein einer Stelle viel zu eng, die Streetbank führt in Stufen hinein, und so weiter.

Die Geschichte, die dahinter steckt, hat mir freundlicherweise der Macher der Website www.skatemap.it per E-Mail erzählt. Leider gleicht diese Geschichte fast allen Geschichten von den miesen Skateparks, außer das hier in einer Dimension Geld zum Fenster rausgehauen wurde, dass einem die Spucke wegbleibt. Die Stadt Brescia hat eine Betonbaufirma mit dem Bau der Anlage beauftragt, natürlich eine Firma, die bis dato noch nichts mit Skateboarding zu tun hatte. Die haben wohl erfahrene Skater um Hilfe gebeten, aber irgendwie ging alles zu schnell, und die Firma hat letztendlich alles in Eigenregie gebaut. Wie die auf das Design gekommen sind, ist nicht bekannt, ich selbst vermute einfach mal, dass die in etwa den legendären Marseille-Skatepark abgekupfert haben. Nicht bestätigte, aber recht sichere Quellen sprechen von 700.000 Euro die hier verpulvert worden sind. In den letzten Jahren war der Skatepark natürlich immer leer, kein Skater in Sicht, was der Stadtverwaltung sicher auch aufgefallen ist. So wurde jetzt beschlossen, noch mal 300.000 Euro!! für das Nacharbeiten auszugeben. Ganz schön viel Geld, aber stellt euch auch mal die wahnsinnige Arbeit vor, den Beton zwischen Coping und Flat auszufräsen, nachbearbeiten, neu ausspritzen u.s.w.

Am Design kann man natürlich nichts mehr ändern. Aber die Trannies werden Trannies sein, Die Copings sollen nachbearbeitet werden, und die Oberfläche wird wohl lackiert, was das ganze smoother macht. Alles unter Aufsicht von Skatern. Als Neueröffnung ist der Oktober 2006 angepeilt, irgendwann kurz danach wird es einen Bericht auf skatemap.it geben. Ich bin mehr als gespannt.

Alles in allem war dieser Skatepark ein ganz merkwürdiger Anblick. Schade, dass das Ganze so schlecht gelaufen ist. Wenn ich mir vorstelle, eine Million Euro, was man dafür wirklich sensationelles hätte bauen können … Trotzdem, ich finde, der Park hat Potenzial. Das Design ist sicher nicht brandneu, sondern fast schon Oldschool, aber das macht ja nix. Wenn die Trannies mal passen, und das Teil lackiert ist, dann ist das ein cooler Skatepark, der Bowl bietet einfach tausend Lines. Nächstes Jahr gibt es dann evtl. ein Update, ich muß da definitiv noch mal hin.

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